Fragetechniken im Verkauf: Wie die richtigen Fragen zum Abschluss führen

Markus Brandl
Experte für Sales - und Leadership-Themen
- Gezielte Fragen sind der Schlüssel, um Bedürfnisse zu erkennen und Kaufentscheidungen positiv zu beeinflussen.
- Studien zeigen: 80 % der Verkaufsgespräche scheitern, weil nicht die richtigen Fragen gestellt werden.
- Offene Fragen ermöglichen tiefere Einblicke, während geschlossene Fragen für klare Entscheidungen sorgen.
- Die richtige Reihenfolge und Struktur der Fragen steigert die Abschlussquote um bis zu 35 %.

Im Verkauf geht es nicht darum, Kund:innen mit Argumenten zu überreden – sondern darum, die richtigen Fragen zu stellen, um Bedürfnisse zu erkennen und passgenaue Lösungen zu bieten. Untersuchungen zeigen, dass Top-Vertriebsprofis bis zu 60 % ihrer Redezeit damit verbringen, gezielt zuzuhören, statt selbst zu sprechen. Doch welche Fragen sind die richtigen, um Verkaufschancen zu maximieren?
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Fragetechniken im Vertrieb besonders wirkungsvoll sind und wie Sie sie gezielt einsetzen, um mehr Abschlüsse zu erzielen.
1. Warum sind die richtigen Fragen im Verkauf so entscheidend?
Verkauf ist Kommunikation. Und der beste Weg, um herauszufinden, was Kunden wirklich wollen, ist das Stellen kluger Fragen. Untersuchungen zeigen:
- 70 % der Kaufentscheidungen basieren auf Emotionen und Bedürfnissen, die Kund:innen oft nicht direkt äußern.
- 86 % der Kunden kaufen eher bei Verkäufern, die aktiv zuhören und präzise auf ihre Anliegen eingehen.
Die richtigen Fragen helfen:
- Bedürfnisse und Schmerzpunkte zu identifizieren.
- Kund:innen in Richtung einer Entscheidung zu lenken.
- Einwände frühzeitig aufzudecken und aufzulösen.
- Vertrauen aufzubauen und die Kundenbindung zu stärken.
2. Die wichtigsten Fragetechniken für den Vertrieb
a) Offene Fragen: Die Bedarfsanalyse optimieren
Offene Fragen beginnen meist mit „Wie“, „Was“ oder „Warum“ und regen Kund:innen dazu an, ihre Gedanken auszuführen. Sie helfen dabei, den wirklichen Bedarf zu ermitteln:
- „Was ist Ihnen bei einer Lösung besonders wichtig?“
- „Wie würde Ihr idealer Service aussehen?“
- „Warum suchen Sie gerade jetzt nach einer Lösung?“
Studien zeigen, dass Verkäufer:innen, die mit offenen Fragen arbeiten, die Bedarfsanalyse um bis zu 45 % präziser gestalten können.
b) Geschlossene Fragen: Klare Entscheidungen herbeiführen
Geschlossene Fragen lassen sich mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten und helfen, den Verkaufsprozess gezielt voranzutreiben:
- „Sind Sie mit Ihrer aktuellen Lösung zufrieden?“
- „Würde eine monatliche Ratenzahlung Ihnen entgegenkommen?“
- „Wäre ein Liefertermin bis Ende des Monats für Sie optimal?“
Diese Technik sorgt für Klarheit und hilft dabei, schnelle Entscheidungen zu fördern.
c) Alternativfragen: Den Abschluss strategisch lenken
Alternativfragen geben Kund:innen das Gefühl von Wahlfreiheit, während Sie als Verkäufer:in die Richtung vorgeben:
- „Möchten Sie das Produkt in Schwarz oder Blau?“
- „Dürfen wir den Vertrag per E-Mail oder per Post zusenden?“
- „Passt Ihnen ein Gesprächstermin am Dienstag oder Donnerstag besser?“
Forschungen zeigen, dass diese Technik die Abschlussquote um bis zu 25 % steigern kann.
d) Die Ja-Straße: Positive Bestätigungen aufbauen
Bei dieser Technik stellen Sie mehrere Fragen, die mit „Ja“ beantwortet werden können, um Kunden unbewusst in eine positive Entscheidungsstimmung zu bringen:
- „Sind Ihnen Qualität und Service wichtig?“
- „Möchten Sie eine Lösung, die langfristig Bestand hat?“
- „Würden Sie von einer Zeitersparnis profitieren?“
Je mehr „Ja“-Antworten gesammelt werden, desto leichter fällt es Kund:innen, sich am Ende ebenfalls positiv für Ihr Angebot zu entscheiden.
e) Die Einwandvorwegnahme: Hürden proaktiv abbauen
Indem Sie potentielle Einwände proaktiv ansprechen, nehmen Sie Kunden die Unsicherheit:
- „Viele Kunden fragen sich, ob sich die Investition lohnt – darf ich Ihnen erklären, warum sich unser Produkt langfristig rechnet?“
- „Manche Kunden denken, dass die Umsetzung kompliziert ist. Wollen wir uns gemeinsam ansehen, wie einfach der Prozess tatsächlich ist?“
Laut Studien reduzieren Verkäufer:innen, die Einwände proaktiv ansprechen, Absagen um bis zu 30 %.
3. Praxisbeispiel: Erfolgreicher Abschluss durch kluge Fragen
Ein Software-Unternehmen setzte gezielt Fragetechniken ein, um Verkaufszahlen zu steigern. Durch den Einsatz von offenen Fragen in der Bedarfsanalyse konnten die Beratenden die Hauptbedenken der Kunden früh identifizieren.
Zusätzlich führte die Ja-Straße zu einer Abschlusssteigerung von 40 %, da sich Kunden Schritt für Schritt zur Kaufentscheidung hingeführt fühlten.
4. Fazit: Mit den richtigen Fragen zum Verkaufsabschluss
Die richtige Fragetechnik kann den Unterschied zwischen einem verlorenen und einem gewonnenen Kunden ausmachen. Erfolgreiche Verkaufsgespräche basieren nicht auf reiner Überzeugungsarbeit, sondern auf einer klugen Bedarfsanalyse und einer geschickten Führung des Dialogs.
Nutzen Sie offene Fragen, um Bedürfnisse zu erkennen, geschlossene Fragen zur Entscheidungsführung und die Ja-Straße, um positive Bestätigungen zu sammeln. Wer diese Techniken beherrscht, wird nicht nur mehr verkaufen, sondern auch langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.
Onlinekurs TPS® – Touch Point Selling
Steigern Sie Ihren Spaß und Erfolg als Verkäufer und machen Sie Ihre Kunden zu echten Fans – strukturiert, professionell und kreativ.