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Hilfe von außen? NEIN, DANKE!

Menschen neigen dazu, einen höheren Wert auf Dinge zu legen, die sie teilweise selbst geschaffen haben.

Dieser Effekt, der in der Psychologie als „IKEA-Effekt“ bekannt ist, beschreibt das Phänomen, dass Menschen ihre eigenen Kreationen überbewerten, unabhängig vom tatsächlichen, objektiven Wert.

In der Vergangenheit ist es mir immer wieder aufgefallen, dass Kandidatenempfehlungen von Personalberatern geringer wertgeschätzt werden als die eigenen Rekrutierungserfolge. Unter der Voraussetzung wir sprechen hier von einem Recruiterkollegen oder einer Kollegin aus dem HR. Die entsprechenden Führungskräfte empfinden das anders, außer sie haben selbst eine Bewerberempfehlung erhalten.

Gleiches Phänomen zeigt sich im Sales. Extern akquirierte Kundentermine von einem Call Center haben gefühlt einen geringeren Wert als selbst vereinbarte Besuche bei den Kollegen und Kolleginnen im Vertrieb.

Warum ist das so?

Aus psychologischer Sicht spielt der Stolz eine große Rolle. Wenn wir selbst etwas erschaffen, investieren wir nicht nur Zeit und Mühe, sondern auch einen Teil unserer Identität in das Produkt. Sprich die Identifikation ist wesentlich höher und das ist ein entscheidender Punkt.

Dieser persönliche Einsatz führt dazu, dass wir eine höhere emotionale Bindung zu dem Geschaffenen, in dem Fall Kandidaten oder Kunden entwickeln. Diese Bindung verstärkt die subjektive Wertschätzung und lässt uns glauben, dass das Erreichte wertvoller ist, als es tatsächlich sein könnte. Das Gefühl von Kontrolle und Kompetenz, das durch die erfolgreiche Fertigstellung eines sich anschließenden Projekts entsteht, trägt ebenfalls zu dieser erhöhten Wertschätzung bei. Wir erleben ein Gefühl der Selbstwirksamkeit, das unser Selbstbewusstsein stärkt und unser Wohlbefinden erhöht.

Neurowissenschaftlich betrachtet sind in diesem Prozess verschiedene Gehirnareale involviert.

Der präfrontale Kortex, der mit der Entscheidungsfindung und der Bewertung von Belohnungen verbunden ist, spielt eine entscheidende Rolle. Wenn wir etwas selbst erschaffen, aktiviert dies das Belohnungssystem im Gehirn, insbesondere den Nucleus accumbens, der mit dem Gefühl von Zufriedenheit und Freude verknüpft ist. Diese Aktivierung führt dazu, dass wir das Selbstgeschaffene als wertvoller empfinden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die kognitive Dissonanz. Wenn wir viel Zeit und Mühe in etwas investiert haben, neigen wir dazu, den Wert dieser Investition zu rechtfertigen, indem wir das Ergebnis überbewerten. Diese mentale Strategie hilft uns, die Anstrengung zu rechtfertigen und gleichzeitig ein konsistentes und positives Selbstbild aufrechtzuerhalten.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass wir Menschen Dinge, die wir selbst geschaffen haben, höher bewerten, weil wir eine emotionale Bindung zu ihnen entwickeln und unser Gehirn positive Belohnungssignale sendet. Diese Faktoren verstärken unsere subjektive Wahrnehmung des Wertes und führen dazu, dass wir selbst geschaffene Dinge als besonders wertvoll erachten.

Wie können wir den IKEA-Effekt nun positiv nutzen?

Reflektieren Sie Ihre eigenen Erfahrungen!

1) Wie viel Wert steckt in Ihren eigenen Projekten? Finden Sie es heraus und gestalten Sie Ihren nächsten Rekrutierungsprozess bewusster.

2) Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten! Machen Sie den nächsten Schritt und heben Sie die Zusammenarbeit in Ihrem Team auf ein neues Level.

Sie brauchen Unterstützung dabei oder möchten selbst erst einmal herausfinden, ob es Glaubenssätze gibt, die Ihren Erfolg minimieren? Dann schreiben Sie mich gerne an!