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Wer nichts weiß, muss alles glauben 🙂

In unserem Vertriebs- und Recruitingalltag wimmelt es von Vermutungen, Hoffnungen, Einschätzungen, und Überzeugungen. Vor allem herrscht ein großer Glaube, dass wir genau wissen, was der Kunde, der Kollege, Mitarbeiter oder auch Bewerber denkt.
Wir sind eine Art Glaubensgemeinschaft. Darin sind wir echt stark.

Die Systematik lässt sich zu meinem großen Bedauern nicht immer vermeiden, denn wir können nicht ständig und jederzeit alles kritisch hinterfragen und sorgfältig prüfen. Daher steuern wir gerne mit Faustregeln durchs Leben und Fahren oft gut damit. Bedenklich wird es, wenn diese Faustregeln sich von der Lebenswirklichkeit abkoppeln, Blödsinn mit uns treiben und wir auf Autopiloten durch den Alltag brausen.

Gespenster, die ich rief.

Falsche Überzeugungen oder Hirngespenster geistern eben nicht nur durch unser Privat- und Familienleben, sondern auch durch unseren Job. Wer wie ich viele Jahre im Bereich #Sales & #Recruiting arbeitet, ist mit diesen Plagegeistern zahlreicher Verkäufer und Rekrutierer sozusagen auf Du und Du:

„Nur der Preis zählt – Die Mitbewerber sind einfach günstiger“
„Montags sind Kunden schlecht gelaunt. Da macht Akquise keinen Sinn“
„Die wirklichen Entscheider werden sowieso von ihrem Vorzimmerdrachen abgeschirmt“
„Unsere Kunden wollen das nicht.“
„Also wenn ich der Bewerber wäre, mir würde das nicht gefallen.“
„Auf Facebook findest Du keine jungen Bewerber mehr. Die sind alle auf Insta.“
„Facharbeiter sind doch nicht auf XING.“… um nur einige zu nennen.

Wir sind noch fest davon überzeugt, dass das so ist, dass wir überhaupt nicht mehr auf die Idee kommen, es zu versuchen oder Bewerber und Kunden danach zu fragen.

„Woher wissen Sie das?“ ist meine Reaktion auf solche in Stein gemeißelten Behauptungen. Nach der ersten Verblüffung, dass hier eine vermeintlich eherne Gewissheit infrage gestellt wird, kommen häufig Ausflüchte:
„Isso. Weiß doch jeder“ – „Das war schon immer so.“ Oder der Hinweis auf die eigene „Erfahrung“. Dabei wird übersehen, dass solche (meist falschen) Annahmen unser Verhalten steuern und damit auch die Erfahrungen, die wir machen. Ein typisches Henne-Ei-Problem!

Wenn ich eine Assistentin oder Sekretärin als „Vorzimmerdrachen“ oder gar „Firewall“ sehe, beeinflusst das mein Verhalten unweigerlich: Je nach Naturell werde ich herrisch auftreten oder einschmeichelnd, als Bittsteller, devot oder zu arrogant. Häufig ist es daher nicht überraschend, dass die Dame am anderen Ende der Telefonleitung abweisend oder schnippisch reagiert. Und schon fühlt man sich bestätigt und nickt heftig mit dem Kopf: „Hab´ ich doch gleich gesagt!“

Dabei hätte eine freundliche, offene Ansprache auf Augenhöhe vielleicht Wunder bewirkt und eine ganz andere Reaktion ausgelöst.

Achte auf Deine Gedanken- sie könnten wahr werden.

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