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Quo vadis, HR?
Kündigungswelle trifft Fachkräftemangel

Laut einer jüngsten Studie wollen 45 % der Mitarbeiter:innen in den nächsten 6 bis 12 Monaten ihren Job wechseln. Jedoch geben nur 34 % der HR Entscheider:innen an, dass Mitarbeiterbindung eine hohe Priorität in ihren Unternehmen hat.

Gleichzeitig sind viele Stellen in Deutschland aktuell unbesetzt, jedoch liegt die Quote des Ghostings, also die ausbleibende Rückmeldung der Firmen auf Bewerbungen, bei fast 60 %.

Wir benötigen in Deutschland dringend Fachkräfte, doch jeder zehnte ausbildungsberechtigte Betrieb könnte im kommenden Ausbildungsjahr laut IAB krisenbedingt weniger Lehrstellen besetzen.

Wie passt das zusammen?

Die Personalwelt steckt fest und hat sich in den letzten Jahren nicht wirklich weiterentwickelt. Das liegt zum einen an den ausführenden Kräften innerhalb der HR und zum anderen an der mangelnden Bereitschaft der verantwortlichen Entscheidungsträger:innen in den Unternehmen zu erkennen und auch danach zu handeln, dass die Personalabteilung eben mehr als nur ein ausführendes Verwaltungsorgan ist. Sie benötigt Strategie, Kennzahlen, Kompetenzen, Ziele und Macht.

An mangelnden Ideen, Ansätzen, Untersuchungen oder fehlenden Studien, die es nachweislich unlimitiert auf dem Beratermarkt gibt, kann es jedenfalls nicht liegen, dass die erhoffte Transformation der HR-Abteilungen bis dato ausgeblieben ist.

Dieses Mysterium erinnert an das Kochbuchphänomen in Deutschland.

Es werden Millionen von Kochbüchern geschrieben und verkauft. Viele Menschen besitzen unzählige davon, beherrschen jedoch kein einziges Gericht und kaufen sich immer wieder neue Bücher. Vielleicht in der Hoffnung, allein der Besitz eines Kochbuches reiche aus, ein Meister seines (Küchen-)Faches zu werden. Ähnlich verhält es sich mit den horrenden Anmeldezahlen zum Jahreswechsel bei den Fitnessstudios. Eine Figurveränderung erhält man auch nur dann, wenn man hingeht und nicht nur das Jahresabo zahlt.

Die HR Welt befindet sich mitten in einem großen Umbruch und ist in den nächsten Jahren einem starken Spannungsfeld ausgesetzt: Digitalisierung, Sicherung der Fachkräfte, Bindung der Mitarbeiter:innen, kürzere Beschäftigungsdauer und Unterstützung der Führungskräfte sind nur Auszüge der To-do-Liste.

Es wird Zeit für die Umsetzung.