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Change your words, change your world

„Sprachforscher sammeln rund 1.000 neue Wörter rund um Corona“ titelte vor einigen Tagen die Schlagzeile auf einer Kulturplattform.

Nach Durchsicht der neuesten Errungenschaften des deutschen Wortschatzes wurde mir wieder einmal vor Augen geführt, wie Sprache immer die Gesellschaft beschreibt bzw. den aktuellen Status widerspiegelt.

Hierbei stellen sich gleich mehrere Fragen:

Was wird bleiben?

Was machen solche Begriffe, wie Superspreaderereignis, Reichsbürger und Wellenbrecherlockdown, aus unserer Gesellschaft?

Welchen Worten wollen Sie Kraft verleihen?

Aus Sicht vieler Sprachwissenschaftler war 2020 aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen gesellschaftlichen Folgen ein besonderes Jahr und deren Wellen strahlen auch weiterhin ins Jahr 2021 aus. Nur wird hier, wie auch in anderen Bereichen, nicht nur etwas offensichtlich, was sich schon die Jahre davor angebahnt hat?

Eine Form der Radikalisierung unseres Sprachgebrauches und zeitgleich die zunehmende Tendenz und der damit verbundene Wunsch, komplexe Sachverhalte auf das einfachste Niveau herunter zu brechen.

Sicher ist es generell erstrebenswert, dass moderne und neue Begriffe komplizierte Sachverhalte vereinfachen. Kritisch wird es jedoch dann, wenn die Tiefe und somit die Bedeutung eines wichtigen Themas dabei verloren geht, somit vermehrt Denkfehler auftreten und eine falsche Haltung entsteht. Passende Beispiele findet man u.a. in der vermeintlich professionellen Coaching- oder Speakerszene und dem Trend, einen Menschen, in vier Farben oder auch in vier Tiere aufzuteilen. Da der Mensch ein komplexes Wesen, individuell und unverwechselbar ist, wird durch diese Vorgehensweise eine Potenzialentfaltung verhindert und Schubladendenken gefördert.

Oder was ist aus dem einstig positiv besetzten Wort „Querdenker“ nur geworden?

Passend dazu wurde „Lost“ als Jugendwort 2020 von Jugendlichen mit 48 Prozent der Stimmen per Online-Voting gewählt. Übersetzt ist damit jemand gemeint, der ahnungslos, unsicher oder unentschlossen ist.

Ich persönlich finde, es wird Zeit, dass wir uns 2021 dem Wort Fasten zuwenden.

Auf welchen Begriff möchten Sie künftig gerne bewusst verzichten?

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