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DER AKT IST FRÜHER ALS DIE POTENZ🤫
Im Kopf bleibt Erfolg nur eine schöne Idee.

Kennen Sie jemanden in Ihrem Umfeld, der in der Theorie echt stark ist, in der Praxis aber immer versagt? Oder sich sehr viel Wissen aneignet und auch grundsätzlich weiß, was zu tun ist, es jedoch nie umsetzt? Stark visionär veranlagt, aber schwach in der Umsetzung ist?

Was ist der Grund für dieses Phänomen?

In der aristotelischen Philosophie wird der Begriff „in actu“ dafür verwendet, um das, was wirklich existiert, von dem zu unterscheiden, was nur virtuell, also als Möglichkeit („in potentia“), angelegt ist.

Eine starke Vision haben, ist somit nur die halbe Miete und reicht allein für die Aktion nicht aus. Ziele, Wünsche, Träume, die in unseren Köpfen Einzug halten, sind eben nur Lippenbekenntnisse, wenn sie nicht umgesetzt werden.

Was hindert uns daran? Ist es nur eine Frage der Bequemlichkeit?

Jein:-). Der erste Schritt in die Umsetzung, ins Tun kommen, fällt sicherlich den meisten von uns schwer. Es kostet uns Überwindung, Kraft und frisst uns unsere Energie.

Es ist daher ein absoluter Segen und gleichzeitig ein Fluch, dass schon die Ankündigung von angestrebten Änderungen oder Zielen an sich, bei uns bzw. in unserem Gehirn eine absolute Begeisterung hervorruft, die uns happy macht. Uns berauscht oder sogar betäubt.

Denn allein bei der Vorstellung des Unterfangens erfolgt im Gehirn ein Endorphinausstoß. Endorphine sind körpereigene Opioidpeptide, in erster Linie somit körpereigene Schmerzmittel. Umgangssprachlich auch als Glückshormone bekannt. Vielen reicht die vorübergehende Narkotisierung. Vor allem dann, wenn man für seine theoretischen Heldentaten noch eine entsprechende Bestätigung und Anerkennung auf den sozialen Medien in Form von Likes und Followern erhält. Das Vorgehen wird somit von außen belohnt, was wiederum zu einer Dopaminausschüttung führt.

Der Wunsch im Kopf entspricht dem theoretischen Vermögen eines Menschen versus seinem Handlungsvermögen, der Aktion an sich.

Soll heißen, prinzipiell liegt bei der Vorstellung ein Potenzial in Bezug auf Intelligenz und Umsetzungsvermögen bei den meisten vor. Jedoch kann ein Stück Holz, das auch das Potenzial zum Brennen hat, nur dann auch brennen, wenn es entzündet wird.

Zwischen dem Vorhaben und dem Loslegen befindet sich ein breiter und oft auch tiefer Graben. Und manche kommen aus dem Graben ein Leben lang nicht heraus.

Um das eigene Fehlvermögen vor sich und anderen zu rechtfertigen, gibt es dann immer gute Gründe. Die Gelegenheit war ungünstig oder äußere Umstände haben dazu geführt. Und nein, nicht immer, aber meist sind es Ausreden.

Und wer ist „schuld“ daran?

Zum einen die Ambivalenz, das heißt zwei Sachen sind gleich viel Wert,

es gibt somit tatsächlich Widerstände, die uns abhalten. Denn das eine zu wollen, schließt das andere aus. Es entsteht somit ein Konflikt zwischen zwei Verhaltenstendenzen.

Fällt Ihnen ein Beispiel dafür ein?

Nehmen Sie die Personaldienstleistung. Jemand will schnell in den Job und liebt die Chance, die einem über die Zeitarbeit geboten wird, hasst jedoch die Branche. Ein Personalberater liebt es, Personal zu vermitteln und Menschen zu helfen, seinen Traumjob zu finden. Allein die Vorstellung macht ihn glücklich. Damit er oder sie es jedoch umsetzen kann, sind Vertriebsaktivitäten notwendig. Sales wird jedoch gehasst.

Psychodynamisch bremsen uns diese Ambivalenzen aus.

Das Verrückte daran ist, dass in uns sich ein tiefes Wohlgefühl breitmacht, trotz des Vorhabens, nicht beginnen zu müssen. Uns mach es glücklich, dass die Überlegung an die Tat schon ausreicht. Das Handeln an sich gar nicht mehr attraktiv.

Der Mensch hat eine starke visuelle Vorstellungskraft. Dieses Visualisierungsvermögen reicht schon aus, dass wir aufgrund der Planung unseres Tuns glücklich und somit zufrieden sind. Schuld ist die beschriebene Endorphinausschüttung, die damit einhergeht.

Glücksgefühle zum Nulltarif.

Je öfter wir uns die potenziellen Bilder ins Gedächtnis rufen, umso mehr erzeugt das Ganze Wirkung, ohne das wir je ins Handeln kommen.

Am besten fühlen sich also Vertriebsaktivitäten oder Diäten an, die man sich heute vornimmt, jedoch erst morgen umsetzen möchte.

Das Grundprinzip ist sinnvoll, denn die Vorstellung des Ziels kann uns also motivieren, jedoch auch gleichzeitig passiv machen. Denn gefühlt haben wir in unseren Träumen das Ziel ja schon erreicht.

Kennen Sie aus Ihrem Umfeld Menschen, die jedem und jeder und allen, die es nicht hören wollen, ihre Vorhaben erzählen? Aber nie umsetzen? Das Fatale ist, je öfter wir über unsere Pläne sprechen, desto mehr erscheint unser Vorhaben wirklich zu sein.

Ziele zu formulieren, ohne loszulaufen, ist daher klasse.

Wenn man seine futuristischen Heldentaten erzählt, wird man auch noch gelobt und wenigstens eine Zeit lang von seinem privaten und geschäftlichen Umfeld in Ruhe gelassen.

Geht die Rechnung auf?

Stellen Sie sich vor, dass das eigentlich angestrebte Ziel nicht erreicht wird oder der Zeitpunkt der Erfüllung näher rückt. Jetzt wird es für den Betroffenen erst so richtig anstrengend. Denn die Ziele müssen neu definiert werden.

Wenn man sein Vorhaben nur verschiebt, als es ganz sein zu lassen, wird es weniger als Niederlage empfunden.

Jedoch hält keine Betäubung ewig.

Was müssen Sie, Ihre Mitarbeiter oder Kollegen tun, um den Teufelskreis zu durchbrechen?

Ganz simpel. Nach dem Gedanken „Ich will mehr Vertrieb machen.“ „Ich will mehr lernen, weniger essen, mehr Sport machen …“ (Die Liste ließe sich ewig fortführen), gleich beginnen.

Ich verspreche Ihnen, noch glücklicher macht Sie der erste Schritt auf dem Weg zu Ihrem Ziel. Denn der größte Glücksbooster ist das Tun an sich, das Handeln, nicht das Träumen.

Die Aktivierungsenergie ist nur zu Beginn sehr hoch du bremst uns daher aus. Nach den ersten Gehversuchen läuft es fast von selbst. Nur der erste Schritt ist so schwer. Der zweite wird leichter.

Das Rezept lautet also: Zwischen Vorhaben und Tun sollte nur eine ganz kurze Zeit liegen.

Neurowissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die erste Schrittlänge vollkommen egal oder untergeordnet ist. Wichtig ist, dass Sie Ihren Graben der Behaglichkeit verlassen. Das ist das Entscheidende. Auch aus der Motivationspsychologie ist bekannt, dass der erste Schritt immer die größte Distanz überwindet.

Lieber unperfekt starten als perfekt warten, denn

„nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.“

Wir helfen gerne beim Entzünden und beim Überwinden des mentalen Grabens.

Starten Sie mit uns und unserer TPS Masterclass ab dem 30.1.2023 durch.

 

Dieser Beitrag ist durch die Inspiration von Professor Busch und den Master of cognitive neuroscience entstanden.