Eigenschaften einer Führungskraft: Warum der Rot-Typ nicht automatisch ein guter Leader ist

Markus Brandl
Experte für Sales - und Leadership-Themen
- Führungspersönlichkeit hängt nicht allein von einem bestimmten Verhaltenstyp ab.
- Selbstreflexion und emotionale Intelligenz sind entscheidend für gute Führungskompetenzen.
- Motivation und individuelle Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen Führungserfolg stärker als eine einfache Typisierung.
- Starre Kategorisierungen wie „Rot-Typen sind gute Führungskräfte“ können zu Fehleinschätzungen führen.

Ob im Berufsleben oder im Alltag – oft begegnen uns Typenmodelle, die Menschen in einfache Kategorien einteilen. Aussagen wie „Rot-Typen sind einfach gute Führungskräfte!“ sind weit verbreitet. Doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?
1. Führungspersönlichkeit: Mehr als nur Dominanz
Viele Menschen mit einem „roten“ oder dominanten Verhaltenstyp landen in Führungspositionen. Sie treten entschlossen auf, setzen sich durch und handeln zielorientiert. Doch bedeutet das automatisch, dass sie auch gute Führungskräfte sind? Nicht unbedingt.
Führung erfordert weit mehr als bloße Durchsetzungskraft. Studien und Praxisbeispiele zeigen, dass effektive Leader nicht nur entschlossen handeln, sondern auch Empathie, Kommunikationsstärke und Anpassungsfähigkeit mitbringen. Eine rein dominante Persönlichkeit kann sogar hinderlich sein, wenn es darum geht, Teams zu inspirieren, Konflikte zu lösen oder innovative Lösungen zu fördern.
2. Die Bedeutung von Selbstreflexion und emotionaler Intelligenz
Warum Typisierungen nicht ausreichen
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit ist entscheidend für eine erfolgreiche Führung. Fragen wie:
- Wie wirke ich auf andere
- Welche Stärken und Schwächen habe ich als Führungskraft?
- Wie kann ich meine Fähigkeiten weiterentwickeln?
helfen dabei, ein tieferes Verständnis für die eigene Wirkung zu entwickeln. Führung ist keine Frage des angeborenen Temperaments, sondern eine Kombination aus individuellen Fähigkeiten, Erfahrung und bewusster Weiterentwicklung.
Emotionale Intelligenz als Schlüsselkompetenz
Der entscheidende Faktor für gute Führung ist nicht Dominanz, sondern emotionale Intelligenz. Eine hohe emotionale Intelligenz ermöglicht es Führungskräften:
- auf ihr Team einzugehen,
- Stärken gezielt zu fördern,
- schwierige Situationen diplomatisch zu meistern,
- langfristige, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.
Motivation und situative Anpassung sind oft wichtiger als starre Persönlichkeitseigenschaften. Ein selbstreflektierter, empathischer „Blau- oder Grün-Typ“ kann in der Führung erfolgreicher sein als ein unreflektierter Rot-Typ.
3. Warum Schubladendenken in der Führung hinderlich ist
Führungskräfteentwicklung, Teambuilding oder Personalentscheidungen – oft wird versucht, Menschen durch einfache Modelle zu klassifizieren. Doch wenn wir allein nach einem Typenmodell bewerten, übersehen wir wichtige Facetten einer Persönlichkeit.
Jede erfolgreiche Führungskraft entwickelt im Laufe ihrer Karriere individuelle Strategien, um mit Herausforderungen umzugehen. Eine reine Einteilung in Verhaltenstypen ignoriert diesen Entwicklungsprozess und führt zu Fehleinschätzungen.
4. Fazit: Was wirklich eine gute Führungskraft ausmacht
Führung ist keine Frage einer bestimmten Persönlichkeitstypologie, sondern das Ergebnis aus bewusster Entwicklung, Erfahrung und emotionaler Kompetenz.
- Motivation und Weiterentwicklung sind wichtiger als starre Verhaltensmuster.
- Emotionale Intelligenz entscheidet, ob eine Führungskraft Teams inspirieren und führen kann.
- Führungskräfte sollten individuell betrachtet werden – eine bloße Einteilung in „dominante“ oder „zurückhaltende“ Typen greift zu kurz.
Wer in Führung gehen will, sollte sich also nicht fragen, welcher Typ er ist, sondern welche Eigenschaften und Fähigkeiten ihn zu einer besseren Führungskraft machen.
Checklisten-Paket: Führung
Stärken Sie Ihre Führungsqualitäten und überzeugen Sie in jeder Situation!